Medizin und Ethik

Kinderwunsch – Gebärmuttertransplantation als Lösung?

Die Nachricht: In Deutschland wurden die ersten Babys nach Gebärmuttertransplantation geboren. Weltweit hat es bereits einige solcher Geburten  gegeben, Berichte existieren aus Schweden und Südamerika. Seit einigen Jahren schon wird  die  Transplantation  erfolgreich durchgeführt. Nach einer Wartezeit kann die  im Reagenzglas befruchtete Eizelle in die Gebärmutter eingesetzt werden.

Eine normale Transplantation?

Nicht ganz. Natürlich gelten auch hier die Transplantationserfahrungen wie bei anderen Organen und viele können einfach übernommen werden. Wenn die Gebärmutter zu Therapiezwecken eingesetzt würde, z.B.  bei einer Krebserkrankung, unterscheidet sie sich in nichts von jeder anderen Transplantation. Wird der Eingriff aber zum Zwecke der Erfüllung eines Kinderwunsches vorgenommen, dann sind hier nicht  zwei, sondern drei Personen betroffen:  Die Spenderin, die Empfängerin und das Kind. Dies allein gibt dem ganzen Vorgang schon eine Sonderstellung.  Der zweite Punkt ist, dass Transplantationen bisher hauptsächlich zur Therapie von (meist lebensbedrohlichen)  Erkrankungen eingesetzt werden. Hier kann kontrovers diskutiert werden, ob unerfüllter Kinderwunsch eine “Krankheit”ist, ein Leiden, welches einen solchen Eingriff mit allen Konsequenzen rechtfertigt.

Die “uterine Infertilität”

oder Unfruchtbarkeit aufgrund von in der Gebärmutter liegenden Ursachen betrifft in Deutschland ca 3-5 % der Frauen, etwa 8000 Mädchen werden aufgrund einer Entwicklungsstörung ohne Gebärmutter geboren. Rechnet man die erworbenen Störungen hinzu, soll es in Europa etwa 200 000 Frauen ohne funktionsfähige Gebärmutter geben.  Für diese Frauen blieb bisher nur die Adoption oder die ( in Deutschland aber verbotene) Leihmutterschaft als Alternative. Tatsächlich ist die Transplantation der Gebärmutter die erste Therapie bei dieser Form der Unfruchtbarkeit. Geht eine Frau diesen neuen Weg, ist der jedoch alles Andere als einfach:

Die Empfängerin

Zunächst handelt es sich um eine sehr lange Operation mit einer Narkosezeit bis zu 15 Stunden, Intensivüberwachung ist anschließend erforderlich.  –  Dann muss die Empfängerin Immunsuppressiva einnehmen, Medikamente zur Verhinderung einer Abstoßung des für den Körper fremden Organs. –  Wenn die Operation erfolgreich war, tritt nach etwa 2 Monaten die erste Regelblutung auf, und etwa 1 Jahr nach Operation kann die Einpflanzung des Embryos erfolgen. Dieser muss vorher durch In-Vitro-Fertilisation ( IVF = Befruchtung  im Reagenzglas) erzeugt worden sein. Meist musste sich die Frau dafür vorher einer Hormonbehandlung unterziehen. Die “Erfolgsrate” bei IVF, also die Geburt eines Kindes, liegt generell bei etwa 15-20 %, daher sind bei dieser Methode oft mehrere Versuche nötig. –  Ist auch dieser Teil letztlich erfolgreich,  muss ein Kaiserschnitt durchgeführt werden.  – Stillen ist nicht erlaubt wegen der Medikamenteneinnahme. Schließlich  muss, nach einer oder zwei auf diese Weise erfolgreichen Schwangerschaften, der eingesetzte Uterus durch eine erneute Operation  wieder entfernt werden, schon damit die Dauereinnahme der abstoßungsverhindernden Medikamente beendet werden kann. Es muss betont werden, dass der hier beschriebene lange, schwierige und auch risikoreiche  Weg  sich auf den besten Fall bezieht; denn es ist auch möglich, dass z.B. die Gebärmutter trotz der Medikamente in der Schwangerschaft abgestoßen wird,  was  je nach Zeitpunkt auch den Tod des Föten  bedeuten würde.

Die Spenderin

Wie bei anderen Organen auch, ist Lebend – oder Totenspende möglich. Bezüglich der Totenspende liegen bisher weltweit  kaum Erfahrungen vor. https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/research-in-context/details/news/weltweit-erste-geburt-nach-uterus-transplantation-von-verstorbener-spenderin/ Es erfüllen auch sicher nur ganz wenige Organspenderinnen die nötigen Kriterien. Lebendspenden kamen bisher nicht nur von jungen Verwandten und Freundinnen, sondern auch von den Müttern der Frauen. Es scheint  so zu sein, dass auch eine ältere Gebärmutter ihre Funktion nach Transplantation wieder aufnimmt, was sich darin zeigt, dass bei der Empfängerin eine Regelblutung auftritt.  Auch die Spenderin muss sich einer sehr langen und aufwändigen Operation mit allen Risiken unterziehen, wobei sie aber keinerlei eigenen “Nutzen” von diesem Eingriff hat. Dagegen gibt es körperliche und psychische Risiken, wobei entsprechende Studien aber noch fehlen. Zu bedenken wäre auch ein möglicher Druck auf eine Spenderin von Seiten der Familie oder Gesellschaft. Aufgrund all dieser Probleme wird darüber nachgedacht, doch vermehrt Organe von toten Spendern zu benutzen, obschon die Lebendspende viele Vorteile hat. Eine kurze Zusammenstellung der juristischen und ethischen Problematik findet sich in der folgenden Vorlesung: https://www.ev-theol.uni-bonn.de/fakultaet/sozialethik/kress/vortraege/kress_uterustransplantation_freiburg_7.11.17.pdf

Das Kind

Kommt es nach erfolgreicher Transplantation und darauffolgender Implantation des Embryos zu einer Schwangerschaft, müssen auch für das Kind Risiken angesprochen werden, die noch nicht genügend erforscht sind. Zunächst ist bei Reproduktionstechnologien im Verhältnis zu einer natürlichen Schwangerschaft schon bei vorhandenem Uterus das Risiko von Geburtskomplikationen um über 30% erhöht. Bei der Schwangerschaft nach Uterustransplantation kommen weitere Risiken dazu. Eins scheint die andere Gefäßversorgung zu sein, die nach Einsetzen der neuen Gebärmutter besteht. Wesentlich ist auch, dass eine normale Geburt hier zu risikoreich ist, weshalb ein frühzeitiger Kaiserschnitt erfolgt; für das Kind bestehen somit alle bekannten Risiken einer Frühgeburt. Ein großes Problem ist auch die notwendige Medikamenteneinnahme der Schwangeren. Zwar gibt es Erfahrungswerte von Schwangeren mit anderen Transplantationen ( z.B. Niere); dort ist der Einsatz dieser Medikamente zugelassen. Es sind aber Risiken für das Kind beschrieben durch erhöhte Blutdruckwerte bei der Mutter, frühere Geburt und  vermindertes Gewicht, allerdings nicht für Fehlbildungen. Auch dass das Kind keine Muttermilch erhalten kann ist ein Minuspunkt. Wir müssen klar feststellen, dass wir für diesen speziellen Fall der Transplantation ( Uterus) in Bezug auf die Langzeitrisiken keinerlei Kenntnisse haben, weder in Bezug auf die Therapie mit abstoßungsverhindernden Medikamenten noch andere Auswirkungen betreffend, z.B. auf die Psyche der Beteiligten.

Neue Utopien

Inzwischen wird bereits darüber diskutiert, dass mit dieser Methode auch Transfrauen Kinder austragen könnten, ja, letztlich sogar Männer. Diese Fragen gehen nicht nur die Wissenschaft etwas an, sondern vor allem auch die Gesellschaft. Wie sind wir und wie wollen wir sein? Wenn Männer Kinder austragen, geht es nicht nur um das technisch Mögliche, sondern unsere gesamte Vorstellung von “Mutterschaft”. Wenn ein Kind in der Gebärmutter seiner Großmutter ausgetragen wird – was bedeutet das für unsere Begriffe, unser Rollenverständnis und für das Kind selbst? Grenzen bestehen heute nicht mehr von Seiten der Machbarkeit. Wenn wir aber eine neue medizinische Methode als therapeutische Maßnahme einführen wollen, geht es um die Legitimation, die Begründung für einen schwerwiegenden Eingriff, der zwei gesunde Personen und ein ungeborenes Kind vielen Risiken aussetzt. Wir werden uns sehr intensiv damit befassen müssen, denn die Situation ist ungeheuer komplex: unerfüllter Kinderwunsch wird oft als großes Leid erlebt, aber es handelt sich nicht um eine lebensbedrohliche Krankheit. Geht es also nur um Verbesserung der Lebensqualität? Hier würden wir klare Kriterien brauchen. Auch bei einer Gesichtstransplantation z.B. besteht kein lebensbedrohender Zustand. Wo aber, wie bei der Uterustransplantation, Andere geschädigt werden, haben wir jedenfalls gute Gründe, “deutlich zurückhaltender” zu sein, wie  Prof. Sigrid Graumann vom Deutschen Ethikrat es formulierte.

 

Literaturtipp

Giovanni Maio: Medizin ohne Maß? Vom Diktat des Machbaren zu einer Ethik der Besonnenheit

Giovanni Maio: Kinderwunsch und Reproduktionsmedizin

Elisabeth Beck-Gernsheim: Die Reproduktionsmedizin und ihre Kinder

Angelika Walser: Ein Kind um jeden Preis?

 

C.Bozzaro, F.Krause und M.Weismann: https://www.springermedizin.de/uterustransplantation-ethisch-gerechtfertigt/16538020

 

 

 

 

 

 

Ist Alter eine Krankheit?

Versuchen Sie es doch einmal: Watte in die Ohren stecken, ein wenig Öl auf den Brillengläsern verreiben, Kniegelenke fest mit Binden umwickeln – es sind nur wenige Tipps, aber Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Es geht darum, “normale” Fähigkeiten wie das Sehen, Hören, ungehinderte Laufen einzuschränken. Und jetzt gehen Sie bitte für eine festgesetzte Zeit Ihren “normalen” Tätigkeiten nach, nicht nur zu Hause. Gehen Sie z.B. einkaufen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden Sie ungewöhnlich müde und gestresst sein und eher als geplant aufhören wollen. Was ist da passiert? Sie haben Alter simuliert.

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Baby-Watching: das Ungeborene als Fernsehstar

Die Nachricht: der Gesetzgeber sagt, ab 2021 soll Ultraschall ohne medizinische Indikation eine Ordnungswidrigkeit sein, also eine rechtswidrige und vorwerfbare Handlung, die bestraft werden kann.* Das ist wohl gut so. Leider liest man nun in diesem Zusammenhang in der Presse,  das Verbot sei wegen nachgewiesener Belastung des Ungeborenen erfolgt. Das führt zu einer großen Verunsicherung bei werdenden Eltern, sind doch Ultraschalluntersuchungen fester Bestandteil der Schwangerenvorsorge. …mehr lesen

Medizin und Virtuelle Realität

Der Begriff, so wie wir ihn verstehen wollen, ist 30 Jahre alt: zur virtuellen Realität (VR) sagte 1989 Jaron Lanier, gehört nicht nur das künstliche Sichtbarmachen einer Welt, sondern die Immersion, das Eintauchen der Person in diese und  die Möglichkeit der Interaktivität. Die Sache selbst allerdings, könnte man sagen, ist so alt wie die Menschheit.

Vorgeschichtliche alternative Realität?

Tatsächlich haben Menschen schon “immer” versucht, ihre Realität zu überschreiten. In den 20000 und mehr Jahre alten Höhlenmalereien ging es offensichtlich nicht nur um Abbildungen von Tieren, sondern um Erzeugen anderer Bewusstseinszustände durch das Einsetzen von Fackeln, was die Tiermotive beweglich erscheinen ließ. Zeitlich näher liegt uns die griechische Philosophie mit Platons berühmtem Höhlengleichnis. Die Höhleninsassen halten das Schattenspiel für “wirklich Seiendes”. Heute hilft uns die Technik, uns in der virtuell erzeugten Welt als real zu erleben. Was heißt das? Wir reagieren auf eine Welt, die real ja nicht “existiert”. In einer angsterzeugenden Situation z.B. erhöht sich unsere Herzfrequenz und wir schwitzen – genau wie in der realen Wirklichkeit, auch wenn wir wissen, dass wir nicht “wirklich” gefährdet sind!

Kunst und Literatur waren früher

Der amerikanische Science Fiction Autor Stanley G. Weinbaum veröffentlichte 1935 seine Kurzgeschichte ” Pygmalion’s spectacles”, in der die Menschen Brillen tragen, die sie nicht nur Bilder und Töne erleben lassen, also eine Art Film, sondern gleichzeitig alle Sinnesqualitäten: Geschmack und Geruch. Die Menschen “sehen” nicht eine verfilmte Geschichte, sondern sind Teil dieser Geschichte. 1964 erschien der Roman “Simulacron-3” von Daniel F. Galouye, in Deutschland wurde die Verfilmung durch Rainer Werner Fassbinder bekannter ( “Welt am Draht”). Der größte Entwurf einer Simulation, in der die gesamte Erdbevölkerung lebt, gelang aber “Matrix” 1999. In allen Fällen wird eine Realität erzeugt, die die Teilnehmenden nicht von realen Wahrnehmungen unterscheiden können.

Erweiterte virtuelle Realität (Augmented Reality, AR)

Von AR sprechen wir, wenn eine simulierte Welt mit Teilen aus der realen vermischt wird. Das Spiel “Pokémon Go” ist ein Beispiel. Inzwischen machen sich nicht nur Spieleindustrie und NASA VR und AR  zunutze, auch in der Medizin werden die Anwendungen breiter. Medizinstudenten können Organmodelle im Sinne des Wortes “betreten” und sich so besser und schneller in die dreidimensionalen anatomischen Gegebenheiten hineinversetzen. Sie können Untersuchungsmethoden (z.B Darmspiegelungen) im virtuellen Raum üben. Chirurgen können komplizierte Operationen vor dem wirklichen Eingriff am Patienten durchführen. In der Ausbildung der Katastrophenmediziner ist VR inzwischen unersetzbar, kann doch jedes Scenario erstellt werden, welches für die Helfer sonst nie erlebbar wäre. Auch in der Rehabilitation wird VR eingesetzt, zum Beispiel bei Schlaganfallpatienten, die wieder lernen sollen, sich in unbekannten Räumen zu bewegen: VR macht es möglich, die Räume zu verändern. Ein wichtiges Anwendungsgebiet ist die Psychiatrie: je schwieriger es ist,  Patienten direkt zu fragen, was sie in einer bestimmten Situation tun würden, umso hilfreicher erscheint die Alternative, die Situation selbst zu verändern und die Patienten zu beobachten.

Trauma – und Angst-Therapie

Eine bekannte Therapiemethode bei Angststörungen ist die Konfrontationstherapie. VR ermöglicht es leichter, das Angstauslösende zu konstruieren – z.B. Giftspinnen bei entsprechender Spinnenangst oder sehr enge Räume bei Klaustrophobie, Brücken über Abgründen bei Höhenangst uvm. Posttraumatische Belastungsstörungen sind ein anderes Feld, es gibt Modelle zur Therapie von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen. Hunderte von neuen Anwendungen an Patienten wären hier anzuführen, aber auch eine ganz neue Frage für die Behandler: haben Ärzte eigentlich bisher wirklich gewusst, wie es ist, wenn ein Patient nicht oder nur sehr eingeschränkt sehen oder hören kann? Jetzt könnten sie es nachvollziehen, mit Hilfe von VR! Noch weiter: In Versuchen wurden verurteilte männliche Sexualstraftäter in Frauenkörper virtuell versetzt. So konnten sie erleben, wie es sich anfühlt, als Frau von einem Mann angegriffen zu werden. Berichtet wird ferner von erfolgreichem Einsetzen von VR bei Schmerzen.

Realisation und De – Realisation? Person und De – Personalisierung?

Spätestens an dieser Stelle müssen wir fragen, ob wir eigentlich wissen, was da mit uns passiert. Die Antwort müsste “nein” lauten. Wir wissen sehr wenig, zu wenig, und vor allem über Langzeitfolgen eigentlich nichts. Was macht es mit uns, aus uns, wenn wir uns nicht in einem realen sozialen Miteinander begegnen, sondern als Avatare? Wo ist unser Körper dann? Gibt es uns, unsere Person, auch? Zusätzlich? Wo stehen wir? Sind wir gleichzeitig “Ich”, nur ein Anderes? Sind wir nach der VR-Erfahrung Dieselben wie vorher? Jaron Lanier sagt: ja! Wir bleiben wir, auch wenn wir uns in eine andere Welt und einen anderen Körper hineinbegeben; wir können also eigentlich folgern, dass VR  die Existenz unseres “Bewusstseins” beweist.

Mit dieser Frage und vielen anderen beschäftigen sich inzwischen die Philosophen: welche Auswirkungen VR auf unser Bewusstsein und unsere Selbstwahrnehmung hat und ob hier nicht letztlich so fundamentale Dinge wie Identität und  Authentizität einfach verändert werden. Auch wurde bereits 2016 durch Madary und Metzinger ein erster ethischer Codex zum Umgang mit VR veröffentlicht https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/frobt.2016.00003/full , wobei die Autoren auf die Wichtigkeit der Freiwilligkeit hinwiesen; das, was wir in der Medizin heute “informed consent” nennen, die informierte Einwilligung nach verständlicher und ausreichender Aufklärung, die für jeden therapeutischen Eingriff von Seiten des Patienten vorliegen muss, soll ebenso in der VR eingefordert werden.

Schon wieder Orwell?

Nein, es geht hier nicht um Verschwörungstheorien. Nur: wenn man anerkennt, dass in der VR  Bewusstseinszustände und Erfahrungen erzeugt werden können, dann ist VR eben eine Bewusstseinstechnologie und eine Möglichkeit, nicht nur unser Verhalten, sondern auch unser grundlegendes Denken zu beeinflussen. Das kann so lange gut sein, wie es den guten Zwecken einer Therapie dient. Was es aber heißen könnte, wenn diese Möglichkeit eingesetzt wird, staatlich gelenkt Menschen im Sinne einer Ideologie oder eines bestimmten Verhaltens zu manipulieren – darüber sollte jeder Einzelne heute nachdenken! An dieser Stelle erscheinen uns sogar die längst gängigen Methoden des ” Neuromarketings”  als harmlos! Technologien sind zunächst natürlich wertfrei, unsere Anwendung ist das Wesentliche. Nachdem es so scheint, als werde  eine “gemischte” Realität unsere Zukunft sein, ist es längst an der Zeit, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen.

 

Literaturtipps:

  1. Jaron Lanier: Dawn of the new everything
  2. Jaron Lanier: Anbruch einer neuen Zeit
  3. Platon: Der Staat
  4. Maximilian C. Maschmann: Virtual reality Blueprint: ein kurzer Einblick

Einige Beispiele med. Anwendungen:

https://www.hhi.fraunhofer.de/abteilungen/vit/projekte/vreha.html

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https://www.youtube.com/watch?v=6CuvyXcRV2w&feature=youtu.be

http://www.vrpain.com

Und, da von 1994 (!) : https://www.aerzteblatt.de/archiv/86621

Zum Thema auch interessant der von der Firma Saturn als Werbespot  hergestellte  (und mit Recht sehr umstrittene!) Film über VR bei Demenz, noch zu sehen auf youtube

 

Ist die moderne Medizin rassistisch?

Rassen gibt es nicht. Jedenfalls nicht im Sinne der alten Rassentheorien, die die Menschen nach dem äußeren Erscheinungsbild (Schädelformen, Hautfarben) oder nach der Herkunft  einteilten. Die  von Anfang an bestehende Unsicherheit bei dem Versuch, die Menschen zu katalogisieren, zeigt sich schon darin, dass man in Systematiken von unter 10 bis über 200 verschiedene “Rassen” beschrieben hat. Von Anfang an gab es dabei eine Vermischung von Beschreibung und Wertung. Sogar Immanuel Kant war der Meinung, dass sich “Rassen” in der Bildungsfähigkeit unterscheiden. Immerhin wehrte sich bereits Johann Gottfried Herder dagegen. Die Wertungen führten zu “Rassismus”: einmal zu den bekannten politischen Ideologien, Konzepten von Apartheid und Unterdrückung, letztlich zum Holocaust, aber auch zu einem Alltagsrassismus, täglich abzulesen nicht nur an Gewalttaten, sondern ebenso an Benachteiligungen z.B. bei Suche von Wohnung und Arbeitsplatz.

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